Allgemeine Zeitung | 12. Januar 2018 | Von Maike Hessedenz

MAINZ – Das Erfolgsgeheimnis der Fastnight? Ganz klar: Die maximale Power, die dreieinhalb Stunden nonstop durchs Schloss geballert wird. Kaum ein paar Momente zum Ausruhen gönnt Sitzungspräsident Dr. Florian Sitte dem Publikum. Adi Guckelsberger lässt den ganzen Saal in seine berühmten Nachtwächter-Reime einstimmen, die Kadetten der Mainzer Prinzengarde zeigen, dass sie längst bühnenreif sind, Woody Feldmann macht die Tupperdos’ partytauglich, die „Bockiusse“, Andreas und Mathias Bockius, und die drei Moritze (Moritz Thielen, Moritz Blaschek und Moritz Jennerich) lassen mit den Hunderten Feierwütigen im Saal die Stadt Mainz in gesungenen Lobliedern hochleben.
Frank Brunswig und Julian Seitz haben natürlich auch die Stadt im Blick – als Highspeed-Protokoller kommen sie am Bibelturm nicht vorbei: „Ich mach mich net verrückt, Hauptsach’, weiter Marktfrühstück.“ Hofsänger-Kapitän Christoph Clemens gibt hochkarätig den Ton an und Thomas Neger und Die Humbas machen nicht nur als Fastnight-Sitzungskapelle richtig Wind, sondern schmeißen mit ihrer Hymne „Im Schatten des Doms“ ein paar Saalrunden Gänsehaut.

Sitzposition lohnt sich bei dem Programm gar nicht

Noch nicht mal bei den so gar nicht leisen Auftritten des „Schweigefuchses“ (Peter Büttner), der mit stimmgewaltiger Unterstützung durch Markus Greule, Holger Krupp und Nicolas Spehner immer mal wieder zur Stippvisite auf der Bühne erscheint, will sich der Saal wieder gänzlich in Sitzposition begeben. Lohnt sich eh nicht. Schließlich stehen mit Thomas Neger, Julia Döring, Sandra Günther, Pit Rösch und Oli Mager schon die Profi-Schunkler in den Startlöchern. Heiß ersehnt und umjubelt ist der Auftritt von Oliver Mager. Der hat schließlich drei Jahre pausiert und feiert diese Kampagne sein Comeback. Mit neuem Song natürlich: Der heißt „Baadabb“ und ist ziemlich mitsingtauglich, wie sich im Schloss auf Anhieb zeigt.
Das Männerballett der Mainzer Prinzengarde lässt die weiß behosten Beine fliegen und bezirzt so vor allem die Damen im Saal; als die „Sweet Diamonds“ aus Oppenheim sich durch den Saal auf die Bühne tanzen gibt’s geschlechterübergreifend großen Applaus.
Bei so viel Party muss eine ordentliche Grundlage her: Die bringt zum einen die sprechende Fleischworscht Matthias Bott mit in die Bütt, zum anderen sorgen „Handkäs’ un sei Musigg“, die Band um Oliver Wiesmann, für eine Extraration rockiger Leckereien.
Kaum ist man so richtig warmgesungen und -geschunkelt, dräut schon das Finale. Und das hat es in sich: Die Rot Rock Rapper geben nämlich nicht nur auf der Bühne so richtig Vollgas; zum Kassenschlager taugt nämlich vor allem das Musikvideo. „Ich hab’ Uniform“ – der Prinzengarde-Song könnte zum viralen Hit werden. Vielleicht wird das aber auch die ganze Fastnight: Die nämlich wurde erstmals in 3D über die Facebook-Seite der Mainzer Prinzengarde live übertragen – und schaffte es auf Anhieb auf deutlich über 20 000 Views. Demnächst soll die Show auch auf dem Youtube-Kanal der Mainzer Prinzengarde zu sehen sein.

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